Die Formen chronischer Verstopfung kann man danach unterscheiden, ob eine Passagestörung vorliegt, sich also eher auf den Transport des Stuhls im Darm bezieht, oder ob es sich um eine Entleerungsstörung handelt, die sich im Enddarmbereich abspielt. Eine Unterscheidung der Form ist für die Wahl der Behandlung bei chronischer Verstopfung wichtig.
Die kologene Obstipation wird auch Slow-Transit-Obstipation genannt. Bei dieser Form der chronischen Verstopfung ist die Passage des Darms durch Darmträgheit gestört. Das bedeutet, dass die Beweglichkeit des Darms nicht ausreichend ist und sein Inhalt dadurch nur sehr langsam vorwärts transportiert wird. Da dem Stuhlgang immer wieder Wasser entzogen wird, kommt es zu einer Verhärtung des Stuhls. Dies kann zur Folge haben, dass die Entleerung des Stuhls um bis zu zwei Wochen verspätet erfolgt. Die wesentlichen Ursachen der kologenen Obstipation sind:
Die anorektale Obstipation wird auch Outlet Obstruction genannt. Sie stellt eine Störung der Stuhlentleerung dar. Die Ursachen sind also Veränderungen im Bereich des Enddarms. Die möglichen Gründe für eine anorektale Obstipation können unter anderem sein:
Für diese Form der chronischen Verstopfung kann man nach derzeitigem Kenntnisstand keine eindeutige körperliche Ursache feststellen. Der Arzt findet keine pathologischen Veränderungen in der Funktion oder der Anatomie des Darms. In einem solchen Fall muss man die genaue Symptomatik des Betroffenen feststellen und eine Transitzeitmessung durchführen. Die Transitzeit ist die Zeitspanne zwischen der Nahrungsaufnahme und deren Ausscheidung. So kann diese Form der Verstopfung in der Regel diagnostiziert werden.
Fedor Singer